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Eine seriöse Spendenorganisation finden

Zu Weihnachten wollen viele Menschen als Zeichen ihrer Nächstenliebe spenden. Das Geld soll dabei natürlich möglichst umfassend einem guten, einem wohltätigen Zweck zufließen. Allerdings buhlen nicht nur seriöse Organisation um diese reichen Gaben. Ein paar Tricks helfen dabei, dass das Geld auch wirklich bei den Bedürftigen ankommt.

Zu Weihnachten wollen viele Menschen als Zeichen ihrer Nächstenliebe spenden. Das Geld soll dabei natürlich möglichst umfassend einem guten, einem wohltätigen Zweck zufließen. Allerdings buhlen nicht nur seriöse Organisation um diese reichen Gaben. Ein paar Tricks helfen dabei, dass das Geld auch wirklich bei den Bedürftigen ankommt.

Die Deutschen geben gerne; letztes Jahr  haben sie etwa 6,7 Milliarden Euro für wohltätige Zwecke gespendet. Etliche Organisationen buhlen um das Portemonnaie der Spender, besonders zu Weihnachten. Aber wie kann man sicherstellen, dass das Geld auch tatsächlich den wohltätigen Zweck erfüllt? Da ist schon die Werbung selbst  ein wichtiger Hinweis, sagt Burkhard Wilke, Geschäftsführer des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen, kurz DZI:

„Dass in den Werbebriefen sehr, sehr drastische Fotos von verstümmelten Kindern insbesondere verwendet werden. Hier fallen uns immer wieder zu  emotionale Werbebriefe auf, die im Grunde eher eine Spendennötigung darstellen, als eine seriöse Spendenwerbung. Also häufig gehen eine unethische Werbepraxis  und eine Intransparenz der finanziellen Dinge Hand in Hand.“

Indizien für eine unseriöse Ansprache sind zum Beispiel auch fingierte Umfragen. Da werden die Spender direkt in der Einkaufszone angesprochen mit Fragen wie „Sind Sie auch gegen Tierversuche?“. Sie sollen damit in eine Ja-Sager-Stimmung gebracht werden. Und wenn man dann Unterlagen mit nach Hause nehmen will: Fehlanzeige! Wichtig: Wenn einmal etwas unterschrieben wurde, ist es oft zu spät, erläutert Burkhard Wilke vom DZI:

„Bei dieser Art von Werbung gilt das gesetzliche Widerrufsrecht in der Regel nicht. Es gibt nämlich kein Geschäft auf Gegenseitigkeit. Sie kaufen ja nichts, können daher auch keine bestimmte Leistung einklagen. Gerade unseriöse Organisationen werden Sie aus den ein oder zwei Jahren Mindestspendenzeit wohl kaum herauslassen.“

Das DZI vergibt ein Spenden-Siegel, welches bescheinigt, dass sich Organisationen an bestimmte Grund-Regeln halten. Wilke beschreibt einige Kriterien:

„Zum einen haben wir eine Obergrenze, wie viel von den Spendeneinnahmen maximal im Jahresdurchschnitt für Spendenwerbung verausgabt werden darf. Dieser Anteil liegt bei höchstens 30 Prozent. Und der zweite Anteil sind die Werbe- und Verwaltungsausgaben und die werden dann an den Gesamtausgaben gemessen, weil ja auch andere .Aktivitäten wie etwa die Beantragung öffentlicher Zuwendungen zu Verwaltungsausgaben führen.“

Seriöse Spendenorganisationen können dann über das Internet recherchiert werden. Aber die Auswahl ist sehr groß. Der Spender sollte sich so erstmal über seine eigenen Motive im Klaren werden, rät Gerlinde Waschke von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen

„Wo eine Katastrophe passiert ist? Oder eine kriegerische Auseinandersetzung, die viele Opfer gefordert hat. Oder habe ich ein bestimmtes Interesse für die Bekämpfung einer bestimmten Krankheit. Oder will ich besonders Bedürftigen grundsätzlich helfen. Das sollte man sich zunächst fragen. Und sich dann eine Organisation aussuchen, die man unterstützen möchte.“ 

Und dann am besten die Spende auch nicht mehr zu stark splitten, denn das verursacht teuren Verwaltungsaufwand. Auch die Begrenzung auf nur ein Projekt raubt oft Flexibilität.

Der eigene Aufwand wird dann auch belohnt, denn die Spende kann als Sondersausgabe von der Steuer abgesetzt werden.

Wer sich über schwarze Schafe und auch gut bewertete Spendenorganisationen informieren will, kann das auf der Seite des DZI, www.dzi.de, machen.